Atemstörung - Ursache
Atemstörungen, mühsames Atmen und Atemnot sind Störungen in der Atmung und lösen in den meisten Fällen Ängste, Panikattacken, psychische Belastungen oder auch Depressionen aus. Und umgekehrt sind bereits vorhandene psychische Belastungen die Ursache vieler Atemprobleme.
- Fehlatmung als Ursache für Atemstörung, mühsames Atmen und Atemnot
- Formen der Fehlatmung
- Normale Atmung, Zusammenhang Atmung und Herzrhythmus
Symptome und Behandlung
- Schmerzen beim Atmen im Brustkorb, Behandlung
- Kurzatmigkeit und mühsames Atmen, Behandlung
- Druck auf der Brust und Enge-Gefühle im Brustkorb, Behandlung
- Angstzustände und Panikattacken durch Fehlatmung, Behandlung
- Chronische Bronchitis (Husten mit Auswurf)
- Asthma
Fehlatmung ist die häufigste Ursache für Atemstörung, mühsames Atmen und Atemnot
Das Zusammenziehen des Brustkorbs, dieses bedrohliche Engegefühl im Brustkorb und die damit verbundene Atemnot oder Atemstörung entsteht häufig durch die Kontraktion der Atemmuskulatur. Symptom Engegefühl im Brustkorb
Dazu gehört nicht nur der Hauptatemmuskel - das Zwerchfell. Sondern auch die gesamte Hilfsatemmuskulatur wie auch die Zwischenrippenmuskeln. Bei vielen Betroffenen ist zudem die Bauchmuskulatur verkrampft. Dadurch können sich weitere Beschwerden und Schmerzen wie Bauchschmerzen, Magenschmerzen oder Darmschmerzen entwickeln. Häufig entstehen auch Probleme und Schmerzen im unteren Rücken oder im Beckenbodenbereich.
Die Lunge ist ein passives Organ und wird somit durch die Brustmuskulatur (Atemmuskulatur) bewegt. Der Hauptatemmuskel, das Zwerchfell, und die Atemhilfsmuskulatur, wie die Muskeln zwischen den Rippen, gibt vor, wieviel Volumen die Lunge fassen kann. Je beweglicher also die Atemmuskulatur ist, desto mehr Volumen kann die Lunge fassen und desto mehr Luft haben wir zum atmen zur Verfügung.
Durch eine sogenannte Fehlatmung oder auch Schonatmung kann sich eine massive Verkrampfung und Verspannung der Atemmuskulatur entwickeln, die dann auch Verspannungen und Verklebungen im Bindegewebe dieser Muskeln zur Folge haben. In der Regel ist die gesamte Atemmuskulatur, besonders aber der vordere Bereich des Brustkorbs betroffen.
- Beschwerden wie
- Schmerzen beim Atmen im Brustkorb
- Atemnot
- Ängsten und Panikattacken
- können durch Fehlatmung entstehen.
Für den erfahrenen Therapeuten sind die Stellen der eingeschränkten Atmung häufig von außen erkennbar.
Formen der Fehlatmung
- Reine Brustatmung
- Hochatmung und Schulteratmung
- Atmung "Bauch rein, Brust raus"
- Reine Bauchatmung
Reine Brustatmung
Bei der reinen Brustatmung arbeitet in der Regel überwiegend die Zwischenrippenmuskulatur, die zur Atemhilfsmuskulatur zählt. Der Hauptatemmuskel, das Zwerchfell, arbeitet nur eingeschränkt. Durch diese eingeschränkte Atmung, wird nur das obere und mittlere Drittel der Lunge durchlüftet.
Die Zwischenrippenmuskeln (Interkostalmuskeln) sind für die Beweglichkeit des Brustkorbs verantwortlich und bestimmen somit das Volumen des Brustkorbs beim Einatmen und beim Ausatmen. Die kurzen Zwischenrippenmuskeln liegen in 2 Schichten übereinander zwischen den Rippen.
Wobei die obere, äußere Muskelschicht sich bei der Einatmung zusammenzieht (kontrahiert) und den Brustkorb bei der Einatmung anhebt. Die innerer Muskulatur zwischen den Rippen, zieht sich bei der Ausatmung zusammen und senkt den Brustkorb somit beim Ausatmen wieder ab. Beim Einatmen nimmt das Volumen des Brustkorbs also zu und beim Ausatmen ab.
Allerdings ist die Arbeit der Zwischenrippenmuskulatur normalerweise nur bei körperlicher Belastung oder Anstrengung verstärkt notwendig. Im Ruhezustand reicht die Zwerchfellatmung vollkommen aus. Jede dieser Muskelbewegungen überträgt sich auf die Lunge, die sich dann entsprechend ausdehnen oder verkleinern kann.
- Folge dieser Form der Fehlatmung können
- Angstgefühle und Panikattacken
- sein.
Hochatmung und Schulteratmung
Die Hochatmung oder Schulteratmung ist die schlechteste und ineffizienteste Atmung. Diese Form der Fehlatmung ist für den Körper extrem anstrengend und verbraucht sehr viel Energie, ohne dass die Lunge ausreichend belüftet wird.
Bei der Hochatmung bewegen die Betroffenen bei der Einatmung fast nur den oberen Teil des Brustkorbs. Der Brustkorb dehnt sich nicht richtig aus, sondern zieht sich bei der Einatmung Richtung Schultern nur hoch. Im schlimmsten Fall werden von dem Betroffenen noch die Schultern selbst bei der Einatmung nach oben gezogen (Schulteratmung). Zudem kommen Nackenverspannungen und Schmerzen im Nacken hinzu.
Mit dem Hochziehen der Schultern versucht der Betroffene über körperliche Anstrengung mehr Luft in die Lungen zu bekommen. Das funktioniert natürlich nicht, da das Bewegen und Hochziehen der Schultern in Richtung der Ohren die Größe des Brustkorbs nicht verändert. Somit wird natürlich auch nicht das Lungenvolumen positiv beeinflusst und der Betroffene bekommt auch nicht mehr Luft.
Bei der Hochatmung oder Schulteratmung werden zusätzlich Muskeln im Schulterbereich und auch am Schlüsselbein beansprucht, dass durch die Dauerkontraktion dieser Muskeln der Brustkorb noch unbeweglicher wird. Als Folge kann sich die Lunge nicht mehr richtig ausdehnen und es kann zu einem unangenehmen Luftstau im oberen Brustkorb kommen. Durch diesen Luftstau wird eine Einatmung im unteren Lungenbereich verhindert. Der Betroffene bekommt das Gefühl der Atemnot und atmet instinktiv nicht mehr richtig aus, sondern verkrampft sich weiter und versucht noch tiefer und höher einzuatmen. Damit wird die gesamt Fehlatmung immer weiter verschlimmert. Die muskuläre Verspannung im Schulter- und Brustbereich verhindert zudem ein entspanntes Ausatmen.
- Diese Form der Fehlatmung kann zu
- starken Enge-Gefühlen im Brustkorb
- Nackenverspannungen und Schmerzen im Nacken
- Kurzatmigkeit und Atmnot
- führen.
Atmung "Bauch rein, Brust raus"
Das sogenannte falsche Atmen ist für mehr als die Hälfte der Menschen "normal". Die meisten wissen gar nicht, was eine normale Atmung ist. Die Gründe für die Fehlatmung sind unterschiedlich. Ein sehr häufiger Grund ist auf jeden Fall, dass viele dem heutigen Schönheitsideal Schlanksein entsprechen wollen. Ganz nach dem alten Prinzip "Bauch rein, Brust raus" wird also der Bauch ständig eingezogen. Dadurch hat der Brustkorb noch weniger Bewegung und als Folge die Lungen weniger Luft.
Doch eine ständige Unterversorgung des Körpers von Sauerstoff, führt langfristig zu starken Verspannungen, Kopfschmerzen und natürlich auch zu Kreislaufproblemen, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.
- Kopfschmerzen
- bis hin zur Migräne
- können durch diese falsche Atmung entstehen.
Reine Bauchatmung
Bei der reinen Bauchatmung denken viele, dass es die richtige Atmung ist - ganz nach dem Motto "immer schön in den Bauch atmen". Zwar ist es richtig, dass sich bei der normalen Atmung die Muskulatur des Bauches beim Einatmen leicht nach vorn wölbt und beim ausatmen wieder zurückgeht. Doch sollte sich dabei auch die Brustmuskulatur, also der Brustkorb, bewegen.
Bei der reinen Bauchatmung bewegt sich tatsächlich nur der Bauch, der Brustkorb bleibt dabei aber unbeweglich. Bei der reinen Bauchatmung bekommt die Lunge des Betroffenen leider auch zu wenig Luft und das Atemvolumen ist dadurch, wie bei jeder anderen Fehlatmung auch, mehr oder weniger eingeschränkt.
- Ein plötzliches, immer wiederkehrendes
- Engegefühl am Brustkorb
- kann sich einstellen.
Normale Atmung, Zusammenhang Atmung und Herzrhythmus
Die normale Atmung ist eine Vollatmung. Die normale Atmung des Menschen funktioniert automatisch und wird unbewusst gesteuert. Der Rhythmus ist gleichmäßig; die Ausatmung dauert etwas länger als die Einatmung.
Der größte Atemmuskel und damit unser Hauptatemmuskel ist das Zwerchfell. Bis zu zwei Drittel der Atemluft wird durch das Zwerchfell bewegt. Dabei wird die Lunge vom Zwerchfell, auseinandergezogen (Einatmung) und zusammengedrückt (Ausatmung).
Das Zwerchfell trennt den Brust- vom Bauchraum. Oberhalb des Zwerchfells befinden sich Lunge und Herz, unterhalb des Zwerchfells liegen die übrigen Organe, wie Leber, Magen, Darm und Milz. Bei der Einatmung zieht sich das Zwerchfell zusammen, die Lungen dehnen sich nach unten aus. Um durch dieses Vorgang für die Ausdehnung der Lungenflügel Platzt zu schaffen, schiebt das Zwerchfell die unterhalb liegenden Organe nach unten.
Um den Brustkorb beim Atmen beweglich zu halten, ziehen sich neben dem Zwerchfell bei der Einatmung und Ausatmung auch die Zwischenrippenmuskeln zusammen und auseinander. Die sogenannte Atemhilfsmuskulatur des Brustkorbs unterstützt somit die Atembewegungen. Zwar ist die Atmung selbst unbewusst und unwillkürlich. Denn grundsätzlich sorgt das Gehirn mit seinen Impulsen dafür, dass wir nicht ständig ans Atmen denken müssen und automatisch Luft holen. Doch alle Atemmuskeln können von uns willkürlich aktiviert und bewegt werden.
Bewusstes Bewegen dieser Muskulatur kann die Atmung positiv beeinflussen.
Tiefes, langsames Einatmen drückt das Zwerchfell tief nach unten und es entsteht ein beruhigendes Gefühl. Auch für jede Emotion wie Freude, Angst oder Wut gibt es ein typisches Atemmuster - schnell bei Erregung, tief und langsam bei Entspannung. Bei Angstgefühlen und Depressionen entsteht ein Enge-Gefühl.
Das Wichtigste bei der normalen Atmung ist das Zwerchfell. Die meisten Menschen können zwar mit dem Zwerchfell atmen, tun es aber nicht! Für das Wiedererlernen der normalen Atmung ist meist sehr viel Geduld erforderlich, da die Atmung unbewusst und automatisch erfolgt, das Atemtraining aber sehr bewusst durchgeführt wird.
Ziel der Therapie ist es, nicht nur nach Aufforderung oder Übung mit dem Zwerchfell zu atmen, sondern zu einem Atmen zu kommen, dass unbewusst, automatisch, regelmäßig, frei und tief ist.
Zusammenhang Atmung und Herzrhythmus
Einatmen bedeutet Anspannung, Ausatmen bewirkt Entspannung. Je flacher die Atmung, desto schneller ist sie und desto höher ist in der Regel auch die Herzfrequenz.
Unsere Atmung ist mit unserem Herzrhythmus eng verbunden, beziehungsweise der Atemrhythmus und der Herzrhythmus sind aneinander gekoppelt. So beträgt das Verhältnis von Atmung und Herzschlag im Ruhezustand oder im Schlaf 1:4. Das heißt, bei 15-20 Atemzügen pro Minute erfolgen rund 60-80 Herzschläge.
Bei körperlicher Anstrengung oder unter Belastung erhöht sich die Anzahl der Atemzüge bis zu 30. Durch schnelleres Atmen beschleunigt sich somit automatisch unser Herzschlag, da der vermehrt eingeatmete Sauerstoff zu den Organen weiterbefördert werden muss. Im Umkehrschluss verlangsamt sich der Herzschlag bei langsamer Atmung.
Viele Panikpatienten haben bereits in Ruhe einen zu hohen Puls.